Dankbarkeit, einer der Schlüssel zu mehr Resilienz

Ist es zynisch, über positive Faktoren zu sprechen, die die Bewältigung der Coronakrise mit sich bringt? Nein, findet Nico Rose. Der Psychologe hat untersucht, was die Gefühlslage der Menschen bestimmt.

Die Corona-Krise hat für jeden ihre besonderen Herausforderungen, sei es als möglicher Risikopatient, sei es als Person in helfenden Berufen, im Supermarkt oder von Kurzarbeit Betroffener. Wie gehen Menschen mit diesen Belastungen psychisch um? Das wollte der Wirtschaftspsychologe Prof. Nico Rose, International School of Management (ISM), gerne wissen und hat dazu eine Umfrage unter rund 1200 Personen gestartet.

«Aktuell machen sich die Menschen deutlich mehr Sorgen als vor der Krise, sie sind weniger fröhlich und gelassen», erklärt Rose. «Das ist allerdings nur ein Blickwinkel auf die Wirklichkeit. Die Menschen bemerken, dass sie mit grossen Problemen fertig werden, investieren mehr Energie in enge Beziehungen und gewinnen mehr Klarheit zur Frage, was wirklich wichtig ist im Leben.»

Die Ergebnisse der Umfrage deuten ausserdem darauf hin, dass Menschen mehr Mitgefühl entwickeln und hilfsbereiter werden –ein Eindruck, der sich auch durch die enorme Welle an Solidarität in der Bevölkerung und der Wirtschaft bestätigen lässt.

Aktuelles emotionales Erleben

«Manche Menschen mögen es als zynisch empfinden, im Angesicht von so viel Leid auch nur über positive Konsequenzen nachzudenken», fügt Rose hinzu. «Andererseits ist das eine der grossartigen Seiten der menschlichen Existenz: Wir können in und an Krisen wachsen. Unter den richtigen Umständen bringen sie das Beste in uns hervor –und auch das Beste zwischen den Menschen und in der Gesellschaft an sich.»

Anzeichen für mental-emotionales Wachstum

Etwa 70 Prozent der Personen in der Studie beobachten bei sich mindestens ein paar Anzeichen von Wachstum, lediglich bei 30 Prozent ist das aktuell nicht der Fall.

Wie entsteht Resilienz? Frauen berichten von deutlich mehr psychischem Wachstum, obwohl sie im Mittel aktuell auch mehr negative und weniger positive Emotionen empfinden. Es gibt allerdings eine gravierende Ausnahme: Sie geben zu Protokoll, dass sie seit dem Beginn der Krise deutlich mehr Dankbarkeit spüren.

Für Männer trifft dies auch zu, aber nicht im gleichen Masse. Das Empfinden von mehr Dankbarkeit wiederum ist mit weitem Abstand jener Faktor, der das Erleben von Wachstum und resilientem Verhalten am besten vorhersagt.

«Wir wissen schon länger, dass Dankbarkeit ein wichtiger Schlüssel zur Überwindung von Krisen ist», erläutert Nico Rose. «Manche Menschen schaffen es, immer wieder ganz bewusst den Blick auf das zu richten, was ‚trotzdem gut‘ ist: die stärkenden Beziehungen im Leben, die Unterstützung, die man erhält, die kleinen und grossen Herausforderungen, die man –trotz allem –kontinuierlich meistert.» Ein solcher Blickwinkel lasse sich übrigens kultivieren, so Rose. Entsprechende Konzepte sind Teil von manchen Spielarten der Psychotherapie, beispielsweise zur Behandlung von Depressionen.

Das Erleben von psychischem Wachstum in der Corona-Krise hängt auch mit weiteren Faktoren zusammen, unter anderem einigen demografischen Aspekten: Menschen mit einem tendenziell höheren Einkommen und einer längeren Bildungshistorie berichten im Mittel von etwas mehr Anzeichen des Wachstums. Statistisch betrachtet steht der Einfluss dieser Faktoren jedoch deutlich hinter dem Kultivieren von Dankbarkeit zurück.

Der psychologische Hintergrund: Wohlbefinden ist mehrdimensional

Die meisten Menschen stellen sich psychologisches Wohlbefinden als einfaches Kontinuum vor, sprich: Manchmal geht es uns richtig gut, manchmal schlecht, an vielen Tagen normal gut. Die Daten der vorliegenden Studie und auch früherer Arbeiten deuten allerdings darauf hin, dass das tatsächliche Erleben vielschichtiger ist.

«Man kann sich die Anwesenheit von psychischem Unwohlsein und psychischem Wohlbefinden besser als verwandte, aber unabhängige Dimensionen vorstellen –wie in einem Koordinatensystem. Menschen können folglich psychologische Einschränkungen erfahren (Stress, negative Gefühle etc.) und gleichzeitig positive Entwicklungen verspüren (mehr Dankbarkeit, ein Mehr an Klarheit usw.)“, so der Psychologe. „Diesem Wachstum in und nach Krisenzeiten wird ausserhalb der Forschung meist zu wenig Beachtung geschenkt.»

Da die Umfrage über Netzwerke wie Twitter, Xing, LinkedIn & Co.erfolgt ist, ist sie allerdings nicht repräsentativ. Sie bildet eher den gut ausgebildeten und monetär stabilen Teil der deutschen Bevölkerung ab, schränkt Rose ein.

«Menschen mit unterdurchschnittlichen finanziellen Mitteln hatten unter Umständen nicht im gleichen Mass die technischen Möglichkeiten oder die Energie, die Fragen zu beantworten. Ob jene Personen auch positive Entwicklungen erfahren haben,konnte hier kaum erfasst werden», sagt Nico Rose. «Vor diesem Hintergrund gilt es, derzeit in besonderem Masse solidarisch mit jenen Menschen zu sein, die – finanziell betrachtet –eher am Rande der Gesellschaft stehen.»

Ein Leben in Klarheit.

Ein Leben in Klarheit ermöglich ein Ganzsein auf allen Ebenen, denn wer Klarheit schafft und erkennt, ist automatisch in Balance und kann sein Leben glücklich und zufrieden mitgestalten.2018-05-07 16.02.56.jpg

Klarheit ist wesentlich, denn mit Unklarheit schaffen wir ein Feld von Unruhe, Störung, Ungleichgewicht und letztendlich eine energetische Voraussetzung, für Wellen und Schwingungen in unseren Körpern und Zellen, in denen chronische Krankheiten entstehen.

Die Schwierigkeit liegt in erster Linie schon im Nicht-Klar-Darüber-Sein, wo bestehende Unklarheiten liegen. Allzu oft fühlen wir uns einfach nicht gut aber wir können die Ursachen dafür zu wenig genau lokalisieren, denn wir spüren in erster Linie die daraus entstehende Unzufriedenheit und unser Leiden ist indirekt erschaffen worden, daher ist es auch nicht verwunderlich, dass wir es nur diffus fühlen können.

Wie gelangen wir wieder in Balance durch Klarheit Schaffen?

Als erstes ist es wesentlich zu merken und zu fühlen, dass wir in ganz wichtigen Belangen in unserem Leben mit einer Menge an Unklarheit leben, die uns aktiv zu schaffen macht.

Alltägliche Beispiele:

  • Gibt es zurzeit unklare Verhältnisse bei der Arbeit?
  • Setzt sich Ihr/e Vorgesetzte/r  über Sie hinweg?
  • Haben Sie eine neue Kollegin / einen neuen Kollegen und die Arbeitsverhältnisse und Rollen sind nicht klar aufgeteilt?
  • Ist die Beziehung, in der Sie stecken, nicht genau definiert? Sie wollten dies schon lange einmal zur Sprache bringen, getrauen sich aber nicht (mehr)?
  • Leben Sie in einer klassischen On-Off Beziehung?
  • Haben Sie eine geheimzuhaltenden Liebschaft/ Affäre?

Die Liste wäre ewig fortzuführen…Manchmal stehen wir tatsächlich “auf der Leitung” und begreifen nicht, was Sache ist. Viel häufiger ist es aber so, dass unser Gegenüber uns in für uns unangenehmen Grauzonen lässt und nicht klar mit uns kommuniziert.  Anstatt die für uns nötige Klarheit aktiv einzufordern, kommunizieren wir dann ab diesem Zeitpunkt auch nicht mehr klar und verschweigen unsere Anliegen, was die ganze Angelegenheit kein Stückchen besser macht! Das nicht klar Kommunizieren-Können unserer Mitmenschen verletzt uns dann meistens zusätzlich im Kontext der bereits bestehenden Schwierigkeit. Unsere eigene Mutlosigkeit über das nicht offene Anbringen unserer Anliegen, ebenso.

Potentiell handelt sich bei Unklarheiten um eine sich grösser werdende Abwärtsspirale, die uns in den Sog unangenehmer Gefühle zieht und es ist sinnvoll, ganz bewusst sich dafür zu entscheiden, dem ein arges Ende zu setzen, damit wir wieder die gewünschte Klarheit über uns, unsere Gefühle, Bedürfnisse, Beziehungen und Verhältnisse erlangen.

Klarheit fühlt sich leicht und hell an und wir wissen instinktiv, wann wir in einer Angelegenheit über genügend Klarheit für ein gesundes und glückliches Leben verfügen und wann Unklarheiten unser Leben belasten und uns in unserer Glücklichsein einschränken.

Nutzen wir doch diesen Sensor!

In ein paar Schritten zu mehr Resilienz im Projekt

Menschen, die nach schweren Schicksalsschlägen und Krisen wieder aufgestanden und im besten Fall gestärkt daraus hervorgegangen sind. Diese Menschen bezeichnen wir als widerstandsfähig, krisenfest, „hart im Nehmen“ – als resilient.

Wie viele Berichte über komplexe Projekte kennen Sie, die sich durch Krisenfestigkeit und Steh-Auf-Mentalität auszeichnen? Keinen? Genau, wir lesen und hören von Grossprojekten in der Öffentlichkeit meist nur, wenn sie ins Wanken geraten: Wenn der Bau zig Millionen Franken teurer wird, z.B. . Das, was dann stattfindet, folgt häufig einem bestimmten Schema: Es wird nach den kausalen Zusammenhängen gesucht, Schuldige gefunden, Fehlerquellen benannt, neue Termine und Fristen gesetzt.

Wir haben so lange und gut gelernt in Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen zu denken und über Analyse bestehende Probleme anzugehen, dass uns das Umstellen auf „Wechselwirkungs-Denken“ schwer fällt. Ansätze, die allein auf Robustheit und Fehlervermeidung setzen, greifen zu kurz. In einem komplexen Kontext herrscht immer ein Grad an Ungewissheit, herrschen Unwägbarkeiten und Unvorhergesehenes. Es braucht daher eher einen Blick für das, was Projektorganisationen resilienter macht. Resilienz bedeutet hier die Fähigkeit Fehler und Turbulenzen früh zu erkennen, schnell mögliche Lösungsstrategien zu identifizieren und damit zeitnah aus einer krisenhaften Situation heraus zu kommen.

Dass wir keine Veröffentlichungen zu den Erfolgsgeschichten resilienter Projekte hören, bedeutet nicht automatisch, dass es sie nicht gibt. Sie existieren sehr wohl..

Eine resiliente Projektorganisation passt sich adaptiv an sich ändernde Gegebenheiten an. Dass wir keine Veröffentlichungen zu den Erfolgsgeschichten resilienter Projekte hören, bedeutet nicht automatisch, dass es sie nicht gibt. Sie existieren sehr wohl und wir sollten aus und von ihnen lernen, um auch in dynamischen komplexen Projekten die Faktoren zu stärken, die ein Projekt krisenfester und adaptiver machen. Genau diese Faktoren sind im Modell Hoch Adaptive Projekte beschrieben und werden im Folgenden näher erläutert. Die Hauptdimensionen, in denen die Adaptivität eines Projektes beeinflussbar ist, sind: Ausrichtung, Umfeld, Sensitivität, Gestaltung, Teaming und Wissen.

Jede Dimension besteht aus verschiedenen Facetten, von denen einige exemplarisch hier vorgestellt werden. Jedes Projekt hat seine Ausprägungen in den Dimensionen und Facetten, die Frage ist nur, wie sehr. Es gibt keine „nicht-resilienten oder unadaptiven“ Projekte, es gibt nur mehr oder weniger resiliente. Da Resilienz keine Eigenschaft ist, die einmalig erworben wird oder verloren geht, kann zu jedem Zeitpunkt an den Stellschrauben gedreht werden. Resilienz ist ein Prozess. Dazu müssen die folgenden sechs Dimensionen eines Projektes betrachtet und bearbeitet werden:

Projektausrichtung

Adaptive Projekte verwenden ausreichend Zeit darauf, Szenarien der Zukunft zu entwerfen und sie zu antizipieren. Sie stellen sich immer wieder Fragen wie beispielsweise „Welche Problemstellungen können sich aus der aktuellen Entscheidung ergeben?“ oder auch „Welchen Einfluss hat unser Denken und Handeln auf andere Beteiligte?“. Ergänzend zu den Fragestellungen, hier aus dem klassischen Risikomanagement, geht es bei der Vorausschau darum, möglichst viele Handlungsoptionen (mindestens im Kopf) durchzuspielen, um im Fall der Fälle vorbereitet zu sein. Weitere Facetten dieser Dimension sind Zielklarheit, Zukunft gestalten, Optimismus, Vision, Zielorientierung.

Projektumfeld

„Einer für alle, alle für einen.“ In einem System, wie ein komplexes Projekt es darstellt, ist jeder Einzelne verantwortlich für die Qualität der Zusammenarbeit. Damit dieses systemische Grundprinzip seine Wirkung entfalten kann, braucht es primär Vertrauen als Basis. Die gilt es seitens der Verantwortlichen durch Kommunikation und Transparenz aufzubauen. In adaptiven Projekten geht Kooperation vor Konkurrenz. Bei einem dynamischen komplexen Umfeld ist Kooperation der Mechanismus, der die Vernetzung der Beteiligten unterstützt und damit den Informationsfluss, den Austausch und die Zusammenarbeit sichert Denn es gilt für Individuen und Projekte gleichermaßen: wenn es turbulent wird, brauchen sie tragfähige Beziehungen, um die Krise gut zu überstehen. Weitere Facetten dieser Dimension sind Beziehungen gestalten, Verantwortung aller, Feedback, Sozialkapital.

Projektsensitivität

Keine Krise entsteht ohne Ankündigung. Im Rückblick sehen wir sie häufig erstmals deutlich – schwache Signale. Erste Gerüchte, der Flurfunk, ein Bauchgefühl – all das sind oft erste Indikatoren für „es kommt etwas auf uns zu“. Aber wird es beachtet? Oftmals zu selten. Dabei bedarf es ja nicht der akribischen Recherche zu jedem Gerücht, das Ihre Tür passiert. Ausreichend ist ein kurzes Innehalten im Team, ein Entscheiden, ob diesem Signal nachgegangen wird oder nicht. Und stecken wir dann drin in der Projektkrise, ist Akzeptanz der Schlüssel zur schnellen Bewältigung. Weitere Facetten dieser Dimension sind Transparenz, Wahrnehmung, Skepsis, Vereinfachung, Details.

Projektgestaltung

Welche Fehler und Entscheidungskultur wird im Projekt gelebt? Fast Fehler geben Hinweise auf mögliche Schwachstellen im System, hier gilt es hinzuschauen. High-Reliability-Organisationen (HRO) wie Feuerwehren, Flugzeugträger oder Notaufnahmen beispielsweise wissen das Fehler in diesen Organisationen leicht fatale Folgen haben können, weshalb die Mitarbeiter ihre ganz besondere Aufmerksamkeit darauf legen. Fast-Fehler werden hier nicht als Bestätigung des Erfolges genutzt, sondern als Hinweis darauf, dass im System etwas „unrund“ laufen könnte. Fehler werden als Lernfeld genutzt, die Quellen und die Aussagen über das System betrachtet. Weitere Facetten dieser Dimension sind Effizienz, Modularität, Situation vs. Prozess, Lösungsorientierung, Selbstregulation, Entscheidungsfähigkeit, Redundanz, Flexibilität.

Projektteaming

Positivität ist ein Erfolgsfaktor für adaptive Projekte, die Hochleistung bringen. Das lässt sich an der Sprache erkennen. Der Wissenschaftler Marcial Losada hat festgestellt, dass High-Performance-Teams in einem 6:1 Verhältnis von „positiver Sprache“ zu „negativer Sprache“ miteinander kommunizieren. Das richtige Verhältnis also von unterstützenden zu kritischen Beiträgen gewährleistet die Balance zwischen Abheben und Am-Boden-bleiben und damit auch die Resilienz. Das erfolgreiche Umsetzen von Diversität im Projektmanagement gelingt nur, wenn die Basis der Zusammenarbeit Vertrauen und Wertschätzung sind. Dann findet Diversität einen Spiegel in der von den Menschen benutzten Sprache. Weitere Facetten dieser Dimension sind Zugehörigkeit, Vertrauen, geteilte Werte, Achtsamkeit, Verschiedene Meinungen.

Projektwissen

Komplexe Systeme sind intransparent. Selbst erfahrene Projektmanager können das Gesamtsystem kognitiv nicht mehr erfassen. Sie brauchen Erfahrungswissen und Intuition, um Entscheidungen zu treffen. Sich auf die Intuition eines Einzelnen zu verlassen, kann schnell zu Fehlentscheidungen führen. Die kollektive Intuition dagegen ist ein mächtiges Instrument, um in komplexen Kontexten Entscheidungen treffen und damit das Projekt managen zu können. Weitere Facetten dieser Dimension sind Lernen, Innovation, Erfahrungswissen, Freiraum, Wachstum, Fantasie.
Jedes Projekt bewegt sich auf einer Achse innerhalb jeder Dimension, eine Aussage über die „Güte“ der Platzierung und die Möglichkeiten zur Steigerung der Resilienz lassen sich nur im jeweiligen Projektkontext machen. Die Arbeit, dies zu ermitteln lohnt jedoch und hilft, mit den richtigen Massnahmen Ihr aktuelles und zukünftige Projekte noch adaptiver zu gestalten.

Zum Weiterlesen: Resilienz im Projektmanagement Resilienz Training im Projektmanagement.

Mehr Resilienz – LIFE GOES ON

160528-N75_3985
Wenn uns das Leben umschmeisst, gibt’s nur eins: an das denken, was Robert Frost gesagt hat: „Es gibt drei Wörter, die alles beschreiben, was ich über das Leben gelernt habe: Es geht weiter. (LIFE GOES ON)“. Und wieder aufstehen.

Während manche von uns jedoch recht schnell zurück auf die Beine kommen (vielleicht auch gar nicht erst so schnell umfallen) tun sich andere schwerer damit. Auch kleinere Schläge des Schicksals sind dann für sie, als hätte eine Horde Hooligans auf sie eingedroschen.

Was den Unterschied macht?

„Resilienz“, die Widerstandskraft eines Menschen gegenüber Stress und Anpassungsfähigkeit an ein Unglück.

Resilienz ist keine angeborene Eigenschaft, die man entweder hat oder leider nicht. Sondern eine Fähigkeit, die jeder von uns erlernen kann. Wie wir denken, worauf wir uns konzentrieren und wie wir uns verhalten, lässt uns auferstehen oder untergehen.

Stark macht es uns, wenn wir:

  • Positive, kraftspendende Beziehungen haben
  • Pläne schmieden und entsprechend handeln können
  • Mit schwierigen Gefühlen umgehen können
  • Gut kommunizieren können

Hier sechs Dinge, die wir täglich ein bisschen üben können, um mehr und mehr mentale Stärke zu entwickeln:

Deine Beziehungen pflegen

Gemeinsam, das Gegenmittel zu einsam, lässt uns fast jedes Leid leichter verdauen. Beziehungen mit Menschen, die uns unterstützen sind noch immer die beste Medizin für die Seele. Egal, ob innerhalb oder ausserhalb der Familie. Welche Bindungen könntest Du vertiefen und bei Bedarf: Welchem Verein, welcher Gruppe könntest Du Dich anschliessen, um neue Leute kennenzulernen?

Einen Sinn finden in den Schwierigkeiten

Einen Sinn zu finden ist eine der am meisten unterschätzen Wege, mit Schmerzhaftem besser klar zu kommen. Psychologen sprechen von „meaning coping“. Gerade dann, wenn wir im Außen nichts verändern können, ist das besonders wirkungsvoll. Schwer Er-trag-bares wird leichter auf unseren Schultern, wenn wir einen Grund sehen in dem Mühsal. Etwa, dass wir eine wichtige Lektion lernen oder unseren Kurs im Leben anpassen sollten.

Optimistisch sein

Optimismus bedeutet nicht, dass wir unsere Traurigkeit oder Wut „wegmachen“ wollen. Vielmehr geht es darum, neben dem Zulassen der Gefühle im Hier und Jetzt auch nach vorn zu schauen, in Gedanken an einer besseren Zukunft zu arbeiten, die Krise nicht als Ende oder endlos zu sehen. So kann uns die Zukunft schon heute Kraft geben.

Hoffnung ist eine Entscheidung.

Entscheidungen treffen

So klein unser Entscheidungsspielraum auch gerade sein mag – das Bein ist gebrochen, der Goldhamster beim angestrengten Rammeln verstorben, die Beziehung in der Tonne – wir sollten ihn ausnutzen. Denn Entscheidungen zu treffen, ganz gleich, wie klein sie scheinen, verschafft uns das Gefühl, nicht komplett ausgeliefert zu sein.

Gute Fragen: Was will ich in Zukunft nie wieder tolerieren? Oder: Was kann ich mir ab heute täglich Gutes tun?

Akzeptieren, dass Leben Wandel heisst

„Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern, die anderen Windmühlen“, sagen die Chinesen. Ich selbst neige da ja eher nicht zum Mauerbau, aber so viel Beton gibt’s gar nicht auf der Welt, als dass man das Leben damit abhalten könnte, wie es sich die meisten Menschen wünschten.

Nichts bleibt. Gutes kommt und geht, Schlechtes kommt und geht. Natürlich wollen wir alles Unangenehme vermeiden … doch ein realistischeres Ziel ist: lernen, mit dem Unangenehmen und Unvermeidlichen besser umzugehen.

Achtsamkeit praktizieren

Der weltbekannte Hirnforscher Prof. Richard Davidson fand heraus, dass je mehr Achtsamkeit wir praktizieren, umso widerstandsfähiger wird unser Gehirn.

Warum? Weil Achtsamkeit uns aus den Strudeln negativer Gedanken und Gefühle befreien kann. Wir sind nicht weiter Opfer der Geschichten, die sich in unserem Kopf spinnen und wiederholen, wiederholen, wiederholen, wie der blöde Kommentar vom noch blöderen Chef, der uns manchmal über Stunden oder Tage verfolgt und die Suppe versalzt. Oder wie Sorgen über Dinge, die wahrscheinlich nie eintreffen werden. Stattdessen lässt uns Achtsamkeit loslassen, was uns unnötig runterzieht. Die wohl einfachste Technik: Auf den Atem konzentrieren – „ich atme ein, ich atme aus“ – und jedesmal, wenn die Gedanken davonwandern, sie sanft zurücklenken auf den Atem.

mediation-3

Auch in diesem Jahr haben sich die aktiven MediatorInnen im Raum Bern zusammengeschlossen, um zum Tag der Mediation 2017 der Öffentlichkeit etwas zu bieten und die Mediation bekannter zu machen.

  • Am Samstag, 10. Juni 2017 wird in den Berner Zeitungen (Der Bund, BZ, Thuner Tagblatt, Berner Oberländer und Langenthaler Tagblatt) eine Sonderbeilage zum Tag der Mediation erscheinen, welche die Mediation und verschiedenstes Praxisfelder davon vorstellt.
    Diese Zeitung wird ein Gemeinschaftswerk von verschiedensten MediatorInnen und auch Organisationen sein, welche sich einerseits inhaltlich, andererseits auch finanziell daran beteiligen. Wir hoffen, dass das Produkt auch dementsprechend Wertschätzung bei der Leserschaft findet!
  • Vom 8. Juni 2017 bis gegen Ende Juni wird in der Buchhandlung Orell Füssli im Loeb ein Büchertisch zum Thema Mediation/Umgang mit Konfliktsituationen populäre Werke anbieten, und Interessierte anregen, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen.
  • Am Donnerstag, 15. sowie auch 22. Juni 2017 werden Fachpersonen aus der Mediation in der Buchhandlung für Fragen zur Verfügung stehen.
  • Am Donnerstag, 22. Juni 2017 wird um 20.00h eine Podiumsdiskussion mit unserem neuen Stadtpräsidenten und Familienmediator Alec von Graffenried sowie auch Günther Bächler, Ex-Botschafter von Georgien, Sonderbeauftragter der OSZE in Südkaukasus sowie auch Mitgründer von swisspeace, im Kaffee der Orell Füssli Buchhandlung stattfinden. Yvonne Hofstetter wird durch den Abend moderieren; ein anschliessender von Orell Füssli gesponserter Apéro wird zusätzlich Raum für Gespräche bieten.

LEBEN MIT HOCHSENSIBILITÄT

cropped-banner-mit-schrift1

Typische Situationen im Leben eines hochsensiblen Menschen könnten sein:

Es gibt Menschen, die an ihrer Arbeitsstelle viel schneller als ihre Kollegen zwischenmenschliche Prozesse erfassen und so merken, was dem Arbeitsablauf gut tut und was nicht. Oft genug werden sie dafür mit Argwohn betrachtet, weil sie so unkompliziert erfassen können, was andere vielleicht lieber im Verborgenen gehalten hätten.

Es gibt Menschen, denen grosse Menschensansammlungen wie in Fussballstadien oder anderen öffentlichen Veranstaltungen wenig Freude bereiten. Schon das Fahren in einem voll besetzten Zug ist für sie unangenehm, wenn nicht gar eine Qual. Die Nähe so vieler anderer Menschen, deren Stimmungen und Verfassungen ein hochsensibler Mensch wahrnimmt, kann ihn schnell überfordern und schwächen.

Viele hochsensible Menschen verurteilen sich für die so leicht und rasch eintretende Reizüberflutung. Sie brauchen mehr Regeneration, mehr Auszeiten. Aber genau das lässt sie nach gültigen gesellschaftlichen Wertmaßstäben weniger leistungsfähig und damit in den eigenen Augen als weniger “wertvoll” im Dienste der Gemeinschaft erscheinen. Für Hochsensible ist es deshalb sehr wichtig zu verstehen, woher diese Überreizung rührt, was wie bewirkt und welche Wege es gibt, die individuelle Kapazität zur Reizverarbeitung zu erhöhen.

Alle Menschen sind einer ständig wachsenden Flut von Informationen ausgesetzt. Bei hochsensiblen Menschen jedoch treffen diese auf ein reduziertes Reizfiltersystem in ihrem Körper. Seine Reaktionen berichten vom Ausmass seiner Beschäftigung in der Reizverarbeitung. Sie lassen sich nicht ausblenden und können damit zu einer Belastung werden – es sei denn, es gelingt, sie als Richtung weisende Signale zu verstehen.

Die Krankheitsdisposition der Hochsensiblen ergibt sich als Folge der ständigen Inanspruchnahme des gesamten Systems durch die Reizverarbeitung. Alle Erkrankungen, die in Zusammenhang mit Dauerstress erwähnt werden, gehören daher zu den “Gesichtern der Hochsensibilität” wie z.B. Bluthochdruck, chronische Magen-Darm-Erkrankungen, chronische Muskelverspannungen und Schmerzzustände, Erkrankungen des Bewegungsapparates, ein reduziertes Immunsystem mit einer erhöhten Neigung zu Entzündungen, Depressionen, Burn-out, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme, Schlafstörungen und vieles mehr. Die Therapie dieser Erkrankungen ist langwierig, kostenintensiv und schenkt den Betroffenen all zu oft keine nachhaltigen Heilungserfolge. Bei diesen Menschen versagen häufig klassische Behandlungsmethoden und Medikamente rufen nicht selten das Gegenteil ihrer eigentlich heilsamen Wirkung hervor. Daher ist der Weg zu alternativen Heilmethoden oft die Alternative.

Gerade hier kommt die Gabe der Hochsensibilität zum Tragen. Die starke Wahrnehmungs- und Reflexionsfähigkeit hochsensibler Menschen eröffnet ihnen die Möglichkeit zur Aktivierung ihrer Selbstheilungskräfte sowie neue Wege zur Selbstregulation und Selbstwirksamkeit. Eine Neubewertung ihres Lebens und ihrer Situation im Lichte einer übergeordneten Sichtweise (Metareflexion!) kann eine neue Perspektive auf ein sinnerfülltes Leben mit einer entwickelten empathischen Wahrnehmungskompetenz eröffnen.

Mehr zum Thema und zu Jutta Böttche unter zartbesaitet.

 

ERFOLG, WANDEL UND AUSGLEICH – EIN BALANCEAKT?

6359151433020239971186394637_luminous-things-change

Resilienz, die innere Widerstandskraft oder das Immunsystem der Psyche, ist heute eine wesentliche Schlüsselkompetenz und ein wertvoller Begleiter.

Denn resiliente Menschen:

  • akzeptieren ihre Lebenssituation
  • sind optimistisch und kennen ihre Stärken
  • verhalten sich verantwortlich
  • handeln lösungsorientiert
  • gestalten ihre Zukunft und sind Regisseure ihres Lebens
  • sind netzwerkorientiert und pflegen ihre Beziehungen
  • gehen achtsam mit sich selbst um
  • haben Zugang zur eigenen Kreativität

Resilienz beinhaltet Persönlichkeitseigenschaften aber auch Denk- und Verhaltensmuster, die für die Stabilisierung in herausfordernden Situationen hilfreich sind. Die aktuelle Forschung weist nach, dass Resilienz kein angeborenes Persönlichkeitsmerkmal ist, sondern durch die Interaktion erworben, trainiert und verankert werden kann.

Agil und Selbstbestimmt durch den Wandel

HerbstwaldDie Herbstzeit macht sichtbar, wie die Natur sich stetig wandelt. Im Moment zeigt sich durch die wunderbare Farbenpracht der Bäume und Wälder, wie Transformation natürlich und mit Schönheit hervorgebracht werden kann. Welcher Wandel steht bei Dir an? Was will weiterziehen, was losgelassen werden? Einige Augenblicke in Introspektion kann viel Klarheit und den Weg der Transformation aufzeigen. Ich begleite Dich gerne dabei, die für dich richtigen Lösungswege zu erfahren. Genauere Informationen findest Du unter www.nagpal.ch. Einen goldenen Herbst wünsche ich Dir!

Literatur-Tipp der Woche

2016-10-12-14-12-47

Was sind Konflikte? Die Definition ist schwieriger, als es auf den ersten Blick erscheint. Es gibt eine Vielzahl von Konfliktarten und eigentlich sind Konflikte nichts anderes als eine bestimmte Art der Kommunikation, die sich als ein eigenes System etabliert haben.

Dieses brilliant formulierte Buch von Fritz B. Simon dient mit einer Prise Humor, scheinbar sperrige und schwierige Themen mit grosser Leichtigkeit zu bearbeiten, daher sehr empfehlenswert!

Rezept zum glücklicheren Leben

Es scheint manchmal schon fast zu einfach, ja banal sogar. Dennoch hält dieser einfache Satz ein kleines, wunderbares Rezept bereit, wie wir auf simple Art und Weise unseren Alltag beflügeln können. Was ist es bei Dir, was möchtest Du öfter tun? Nebst Shopping und dem übermässigen Verzehr von Schokolade gibt es ja sicherlich noch eignes, was uns glücklich macht – oder mindestens unsere Stimmung aufhellt. Joggen? Spaziergang in der Natur? Ein paar Sonnenstrahlen tanken, während der allabendlichen Heimfahrt in der Tram? Ein whatsApp Call mit Deinen Kumpels, die gerade auf Hawaii in Urlaub weilen?

Was immer es sein mag, das kleine Geheimnis Deines Glücks, es lohnt sich sicherlich, sich einmal für zwei Minuten darüber Gedanken zu machen, wie Du mehr von dem tun kannst, was Dich glücklich macht. Vielleicht entdeckst Du dann auch, wie Du Deine Frau, Dein Kind, Deine Katze oder Deinen Hund, glücklich machen könntest. Man weiss ja nie, vielleicht macht andere glücklich machen selbst auch glücklich!